Dem Flächenverbrauch Einhalt gebieten
Allein in Baden-Württemberg wurden im Schnitt in den letzten 5 Jahren täglich ca. 5,5 Hektar, das sind täglich rund 8 Fußballfelder versiegelt. Die Flächennutzungspläne werden derzeit vielerorts fortgeschrieben und sie zeigen in den dazu vorgeschalteten Diskussionen bei uns in Neuhausen und in unseren Nachbarkommunen einen ungebremsten Flächenverbrauch auf. In diesem Dürresommer wurde uns die große Stärke unserer wertvollen Filderböden vor Augen geführt. Die Ernteausfälle waren bei uns deutlich geringer, weil die fruchtbaren Lösslehm-Böden Wasser besser speichern konnten. Diese Böden von höchster Ackerqualität müssen wir schützen und bewahren.
Wussten Sie schon, dass…
- Bodenschutz ein ganz entscheidender Faktor beim Klimaschutz ist? Boden kann große Mengen CO2 speichern.
- Verbauter Boden in menschlich überschaubaren Zeiträumen nicht regenerierbar und damit unwiederbringlich verloren ist.
- eine Handvoll Ackerboden mehr Organismen hat, als es Menschen auf der Erde gibt?
- Boden nicht der letzte Dreck ist, sondern Grundlage unserer Ernährung.
- in Deutschland 14,7 Mio. Hektar Böden für Nahrungsmittel zur Verfügung stehen und 20,2 Mio. Hektar notwendig wären? Wir sind heute schon keine Selbstversorger mehr und es gibt keinen Überschuss an landwirtschaftlichen Flächen.
- die Filder zu den zehn fruchtbarsten Böden der Welt gehören?
- 1 m² Boden 200 l Wasser aufnehmen kann? Das entspricht etwa der Füllmenge einer Badewanne.
- Boden, der verbaut wird, woanders intensiver genutzt werden muss?
- seit 2015 – 3,6% landwirtschaftlicher Fläche verloren gegangen sind (Flurbilanz der Landwirtschaft – Google)?
„Mehr Einwohner und Unternehmen bringen den Kommunen zusätzliche Steuereinnahmen“. Diese Rechnung – da schließen wir uns der Expertenmeinung an – geht nicht auf. Zum einen sind dabei die Folgekosten für die notwendig werdende neue Infrastruktur nicht berücksichtigt, zum anderen ziehen Einwohnerzuwächse der einen Gemeinde stets Verluste bei anderen Gemeinden nach sich, denn die Bevölkerungsentwicklung insgesamt stagniert.
„Der ruinöse Wettbewerb zwischen den Kommunen führt zu einer enormen Fehlentwicklung“ so analysiert das Institut der deutschen Wirtschaft.
Wir setzen uns ein für…
- eine verträgliche Nachverdichtung im Bestand und die Nutzung von Baulücken im Ort.
- die Erfassung von innerörtlichen Bestandsflächenpotenzialen.
- kreative neue Wohnmodelle, z. B. für die Überbauung von Supermarkt-Parkplätzen – unten parken oben wohnen.
- dass kompakt gebaut wird, bei sparsamen Grundflächenverbrauch, sowohl in Wohngebieten als auch in Gewerbegebieten.
- die Ausweisung von Bodenschutzgebieten bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans.
- den Erhalt unserer wertvollen Felder und Wiesen.