Inklusion betrifft jeden! Wir müssen Barrieren in den Köpfen abbauen!
Vor allem die Rechte für Menschen mit Behinderung sollen über die Inklusion in den Vordergrund gelangen. Im Dezember 2006 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung verabschiedet. Ziel der UN-Konvention ist es, Menschen mit Handicap die Teilhabe an allen gesellschaftlichen Prozessen zu garantieren. Jeder Mensch soll gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können, unabhängig von individuellen Fähigkeiten, ethnischer und sozialer Herkunft, Geschlecht und Alter.
Inklusion fängt bereits im Kleinkindalter an. Kinder mit Förderbedarf sollten schon früh in allgemeinen Kinderbetreuungseinrichtungen zusammen mit anderen Kindern spielen, lernen und lachen können. Und wenn alle an einem Strang ziehen, kann Integration in diesem frühen Stadium auch schon gelingen!
Inklusion geht in den Schulen weiter. Die Eltern haben seit 2015 die freie Wahl. Sie können ihre Kinder mit Handicap in allgemeine Schulen schicken. Sie können dort durch sogenannte Schulbegleiter unterstützt werden. Diese pädagogischen Fachkräfte stehen Kindern mit Unterstützungsbedarf während des Unterrichts und in den Pausen helfend zur Seite.
Sie können sich weiterhin für eine Beschulung an den sonderpädagogischen Beratungszentren, wie das Rohräckerschulzentrum auf dem Zollberg entscheiden oder auch für eine integrative Außenklasse. In unserer Nachbargemeinde Ostfildern-Nellingen gibt es sowohl an der Klosterhofschule als auch an der Erich-Kästner-Schule schon lange integrative Außenklassen der Rohräckerschule. In diesen Außenklassen werden Kinder mit meist geistigem Handicap parallel zu den Regelklassen unterrichtet und es findet teilweise gemeinsamer Unterricht für Kinder mit und ohne Förderbedarf statt.
Durch die häufigen und engen Kontakte entstehen so Berührungsängste erst gar nicht oder sie können abgebaut werden. Alle Kinder lernen dadurch von klein auf viel über sich und andere und in vielen Fällen entstehen gute Freundschaften. Die Kinder lernen auch, dass jeder Mensch anders ist und seine eigenen Stärken besitzt. Sie werden dadurch zu weltoffeneren und toleranteren Menschen erzogen.
Wir IGL betrachten dies als eine Chance für den Reichtum und die Vielfalt einer Gemeinde. Solche Schritte sind wichtig und notwendig, um die Gedankenbarrieren zu durchbrechen und um Inklusion in allen Lebensbereichen voranzubringen, denn Inklusion betrifft alle Bereiche, nicht nur die Bildung, sondern auch den Freizeit-, den Lebens- und Wohnbereich.
In einer inklusiven Gemeinde sollte alles so gestaltet sein, dass Personen mit Handicap nicht mehr gezwungen sind, nicht erreichbare Normen zu erfüllen. Vielmehr müssen die Strukturen so geschaffen werden, dass Personen mit Besonderheiten sich auf ihre eigene Art und Weise einbringen können.
Eine Gesellschaft, in der andersartige Menschen aufgrund des Anders sein ausgegrenzt werden, ist keine humane und soziale Gesellschaft. Soziale Ausgrenzung kann zu Frust, Wut und schließlich zu Gewalt führen. Wir, die IGL, wollen mit Ihnen gemeinsam die Barrieren in den Köpfen durchbrechen. Die Inklusion ist ein Menschenrecht für alle! Sie betrifft jeden!
Wir setzen uns ein…
- für ein kommunales Handeln, das Barrierefreiheit zu Grunde legt.
- für die Einführung von „Leichter Sprache“, damit ALLE behördliche Mitteilungen verstehen können.
- für barrierefreie Bildungseinrichtungen und für barrierefreie Zugänge zu allen öffentlichen Gebäuden.